Adipositas was ist das eigentlich??

Bei der Adipositas (lat. adeps = fett) bzw. Fettleibigkeit, Fettsucht, Obesitas (selten Obesität; im engl. aber fast nur „obesity“) handelt es sich um ein starkes Übergewicht, das durch eine über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes mit krankhaften Auswirkungen gekennzeichnet ist. Eine Adipositas liegt, nach WHO-Definition, ab einem Körpermasseindex (BMI) von 30 kg/m² vor, wobei drei Schweregrade unterschieden werden, zu deren Abgrenzung ebenfalls der BMI herangezogen wird. Indikatoren für den Anteil von Körperfett und dessen Verteilung sind der Bauchumfang und das Taille-Hüft-Verhältnis

 

Ursachen

Übergewicht tritt gehäuft in industrialisierten Ländern auf – insbesondere unter Lebensbedingungen, die durch wenig körperliche Arbeit und Nahrungsüberfluss geprägt sind. In den letzten Jahren sind aber auch so genannte Schwellenländer zunehmend betroffen. Zahlreiche Studien haben den Zusammenhang zwischen BMI und Nahrungsaufnahme untersucht. Das Ergebnis der VERA Studie[4] war überraschend: Es gab keinen Zusammenhang zwischen den aufgenommenen Kalorien und dem beobachteten BMI. Es gab allerdings klare Hinweise darauf, dass die untersuchten Menschen meist zu viel Fett – insbesondere ungesunde gesättigte Fettsäuren – und zu wenig Vitamine und Mineralstoffe zu sich nahmen. Es erscheint plausibel, dass nicht nur die Menge der Nahrung, sondern auch die Art und Herkunft der Nahrungsbestandteile eine Rolle bei Entstehung von Adipositas spielen können.*

 

Adipositas Chirugie

Unter Adipositaschirurgie (oder auch bariatrischer Chirurgie) versteht man chirurgische Maßnahmen zur Bekämpfung des krankhaften Übergewichts (Adipositas). Es gibt eine Reihe von Verfahren. Neben dem Magenband und der Gastroplastik nach Mason oder Eckhout, bei der ein Großteil des Magens mit einer Vierfach-Klammernaht abgetackert wird, gibt es auch verschiedene Bypasstechniken. Während Magenband und Magenplastik die Nahrungszufuhr begrenzen sollen (man spricht von restriktiven Techniken), steht bei den verschiedenen Magen-Darm-Bypass-Techniken zusätzlich eine malabsorptive Wirkung, also eine Einschränkung der verstoffwechselung der zugeführten Nahrung im Vordergrund. Dabei wird der Roux-en-Y-Bypass als in erster Linie restriktiv mit einer malabsorptiven Komponente angesehen, der biliopankreatische Bypass (BPD) mit oder ohne Duodenalswitch (DS) hingegen bezieht seine Hauptwirkung aus dem malabsorptiven Effekt.*

Was ist das "multimodale Konzept" eigentlich?

Unter einer multimodalen Therapie ist Folgendes zu verstehen:

Ernährung:
Möglichkeiten zur Ernährungstherapie sind dann erschöpft*, wenn mittels einer energiereduzierten Mischkost und einer weiteren ernährungsmedizinischen Maßnahme (z. B. Formula-Diät, weitere Form einer energiereduzierten Mischkost) das Therapieziel nicht erreicht wurde.
Durchchführung: Ernährungsberaterin DGE, Oecotrophologin oder Ernährungsmediziner

Bewegung: Durchführung einer Ausdauer- und/oder Kraftausdauersportart mit mindestens zwei Stunden Umfang pro Woche, falls keine Barrieren bestehen (z. B.Gonarthrose für Gehsportarten oder Scham beim Schwimmen).
Nachweis: Zeitgleich während der Ernährungstherapie

Verhaltenstherapie:
Aufgrund der aktuellen Versorgungslage ist der Nachweis nur schwer möglich. Bei Ausschluss einer schweren psychischen Erkrankung und/oder Essstörung durch das im Antrag beigefügte psychologische Gutachten kann auf den Nachweis verzichtet werden.
Nach Beendigung der 6 Monate Ernährungstherapie und Sportnachweis muss ein Termin beim Psychologen für dieses Gutachten gemacht werden.

Behandlungen zum Lebensstil sollten nach Möglichkeit in der Gruppe (Leitung durch Fachpersonal) erfolgen